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Zeichnungen
Messier 127
KH 127

Was hinter dieser Seite steckt:

Der Blick in den Himmel hat mich, soweit ich mich daran erinnern kann, schon früh begeistert. Anbei als Beweis die früheste von mir angefertigte Zeichnung, die sich mit Himmelsphänomenen auseinander setzt, in diesem Fall das mit ca. 4 Jahren gekonnt auf das wesentliche abstrahierte Abbild eines Gewitters, das über das heimatliche Haus wütet. Meine frühesten astronomischen Erinnerungen sind meine erste Beobachtung eines Vollmond-Aufganges, der erste Anblick der Milchstraße unter einem dunklen Himmel und später sehr kurz aber eindringlich der Komet Hale-Bopp. Einen Feldstecher und eine Sternkarte besaß ich bereits, als ich im Herbst 2000 ernst machte und begann, mir die Sternbilder und die hellsten Himmelsobjekte beizubringen. Aber es dauerte noch zwei weitere Jahre, bis ich mein erstes Teleskop, ein 5" Maksutov, kaufte. Mit diesem kleinen, aber feinen Gerät habe ich seither eine große Anzahl von schönen Stunden unter dem Sternenhimmel verbracht. Und auch heute schätze ich meinen Maksutov, auch wenn mir längst größere Teleskope zum Beobachten zur Verfügung stehen. Ich habe mit meinem Maksutov sehr schnell festgestellt, dass es vor allem die schwachen Deep Sky Objekte sind, die mich am meisten faszinieren. Ich verbrachte lange Zeit damit, die Grenzen meines Teleskopes auszureizen und haufenweise schwache Galaxien zu beobachten. Viel mehr als matte Aufhellungen habe ich dabei jedoch oft nicht erkennen können - aber diese matten Aufhellungen sie sind mir bis heute lieber geblieben als hochauflösende Photographien. Das Gefühl, tatsächlich mit den eigenen Augen etwa NGC 4874 und NGC 4889 in 300 Millionen Lichtjahren Entfernung zu betrachten kann für mich nicht durch ein Bild ersetzt werden. In mir formte sich daher schnell der Wunsch, das von mir gesehene festzuhalten, das beobachten zu einem intensiveren Erlebnis werden zu lassen und mich wirklich auf einzelne Beobachtungsobjekte einzulassen. Das astronomische Zeichnen hat mir bald darauf das aufmerksmae Beobachten und damit auch die Schönheit des Nachthimmels erst richtig erschlossen. Die Galaxien, Nebel und Sternhaufen sehen anders aus, wenn man sich wirklich Zeit lässt, ihre Eindrücke in sich aufzunehmen. Heute kann ich für Stunden in ein und das selbe Objekt versinken, während ich es zeichne. Es ist die besonders intensive Auseinandersetzung mit dem Beobachtungsobjekt, die mich daran fasziniert: ohne Kamera oder andere Hilfsmittel. Alles was man benötigt sind Papier, Stifte, das eigene Auge und ein dunkler Himmel.
Meine Zeichentechnik:

Ich werde häufig nach meiner Zeichentechnik, oder auch: nach der 'richtigen' Zeichentechnik gefragt. Doch beim astronomischen Zeichnen gilt, und das ist wichtig: es gibt kein Richtig und kein Falsch. Natürlich, schummeln sollte man nicht, und auch nicht mehr aufzeichnen wollen, als man wirklich gesehen hat. Und inwiefern man seinene eigenen Augen auch bei schwächsten Details noch trauen kann, das lässt sich nur selbst durch Übung erlernen. Aber darüber hinaus sind die Wege frei, auch wenn sich die von verschiedenen Zeichnern entwickelten Techniken in vielen Punkten überschneiden. Auch die Qualität der Zeichnung, d.h. das künstlerische Geschick, das in sie hinein gelegt wird, ist nicht von zentraler Bedeutung. Es kommt in erster Linie darauf an, die Details zu vermitteln, die man am Objekt erkannt hat. Oder auch: seine Beobachtungen am Teleskop zu einem schönen Abschluss zu bringen; denn nach meinem Dafürhalten ist es die ehrliche Beobachtung die zählt.
So ist auch für jede Zeichnung die möglichst ehrliche Skizze am Teleskop wesentlich. Sie kann direkt eine Reinzeichnung darstellen, doch ich selbst ziehe eine Skizze vor. Sie besitzt den Vorteil, dass man sich auch einmal verzeichnen darf, dass man Beobachtungen korrigieren und Details durch Notitzen und ein eigenes Notationssystem verdeutlichen kann.
Möglichst bald darauf (ausgeschlafen) entsteht dann die Reinzeichnung. Man kann sie mit Bleistift auf Weiß tätigen, was sinnvoll sein kann, wenn man seine Zeichnungen primär für die eigene Webpräsens erstellen möchte (Die Zeichnungen werden gescannt und anschließend invertiert). Ich selbst habe mich jedoch dafür entschieden, mit weißer Pastellkreide auf normales schwarzen Kartonpapier zu zeichnen. Zum verwischen der Kreide, d.h. zum erstellen flächiger Objekte, kommt ein Handelsüblicher (Filz-)Wischer zum Einsatz. Die Sterne selbst können mit einem Lackstift oder einem Gelstift gesetzt werden. Die Methode 'weiß auf schwarz' bietet den Vorteil, dass sie als Originale ästhetischer wirken. In der Webpräsenz geht davon leider einiges verloren.
Ein letztes zu den Sternen: Wem es zu mühevoll ist, die Sterne selbst am Okular einzuzeichnen, der kann sich natürlich Sternkarten vorher ausdrucken. Und bei manchen sterneichen Regionen mag das auch ganz vernünftig sein. Dennoch ist es oftmals unkomplizierter, die Sterne selbst in die Skizze einzuzeichnen. Setzt man die Sterne selbst ein ist es hilfreich, zuerst möglichst genau ein großes Dreieck aus auffälligen und weit auseinander stehende Sterne aufzuzeichnen. Von da ab ist es einfacher, auch die restlichen Sterne relativ zu diesen drei zu zeichnen. Man arbeitet sich nun in Dreiecken oder Polygonen fort. Dadurch verringert sich die Gefahr, dass das ganze Bild durch falsch gesetzte Sterne verzerrt wird. Ich halte es dabei für sinnvoller, die Sterne einzuzeichnen, noch bevor man das eigenliche Beobachtungsobjekt relativ zu diesen einzeichnet.
Empfehlenswerte Links zu weiteren Atrozeichnern:

Die deutschsprachige Szene der Astrozeichner ist zwar recht überschaulich, trotzdem tummeln sich hier aber einige wirklich hervorragende Deep-Sky Beobachter. Ein Besuch auf allen diesen Seiten lohnt sich!

andreas-domenico.de - Zeichnungen von Andreas Domenico
astroecke.de - Zeichnungen von Rainer Mannoff
astromerk.de - Zeichnungen von Hajü Merk
astro-visuell.de - Zeichnungen von Daniel Restemaier
deepsky-visuell.de - Zeichnungen von Uwe Glahn
schoenball.de - Zeichnungen von Martin Schoenball
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